Drucksache 17/8638
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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Ta b e l l e 3
Anzahl der Auskunftsverlangen und IMSI-Catcher-Einsätze von 2002 bis 2010
Luftfahrt
2.
Finanzen
Postverkehr
IMSI-Catcher
Summe
2002
1
9
0
26
3
39
2003
2
16
0
14
9
41
2004
0
7
0
24
10
41
2005
0
12
0
21
10
43
2006
0
7
0
14
10
31
2007
0
5
0
38
9
52
2008
2
10
0
52
14
78
2009
4
18
0
55
16
93
2010
10
16
0
43
16
85
Summe
19
100
0
287
97
503
Auskunftsverlangen bei
Luftfahrtunternehmen
Gemäß § 8a Absatz 2 Nummer 1 BVerfSchG, § 2a BND
und § 4a MADG dürfen die Nachrichtendienste des Bundes im Einzelfall bei Luftfahrtunternehmen Auskunft einholen zu Namen und Anschriften des Kunden sowie zur
Inanspruchnahme und den Umständen von Transportleistungen, insbesondere zum Zeitpunkt von Abfertigung und
Abflug und zum Buchungsweg. Im Unterschied zu der
bis zum 11. Januar 2007 geltenden Rechtslage (vgl. dazu
§ 8 Absatz 9 Satz 3 bis 8 BVerfSchG a.F.) bedurfte ein
entsprechendes Auskunftsverlangen nicht mehr der ministeriellen Anordnung und musste auch nicht mehr der
G 10-Kommission zur Prüfung vorgelegt werden (vgl.
§ 8a Absatz 4 Satz 1, Absatz 5 Satz 1 BVerfSchG).5
Die Maßnahme kann sich gegen Personen richten, bei denen der Verdacht besteht, dass sie selbst die Gefahr, die
durch das Auskunftsersuchen aufgeklärt werden soll, fördern (§ 8a Absatz 3 Nummer 1 BVerfSchG, Hauptbetroffene). Das Auskunftsverlangen kann sich aber auch gegen
Personen richten, bei denen ein solcher Verdacht zwar
nicht besteht, bei denen aber anzunehmen ist, dass sie für
einen Hauptbetroffenen Leistungen eines Luftfahrtunternehmens entgegennehmen (§ 8a Absatz 3 Nummer 2a
BVerfSchG, Nebenbetroffene). Die Anordnung einer
Auskunft über künftig anfallende Daten ist auf höchstens
drei Monate zu befristen. Die Verlängerung um jeweils
5
Telekomm./
Teledienst
Nach § 8a Absatz 2, § 8b Absatz 2 in der Fassung des Gesetzes zur
Änderung des Bundesverfassungsschutzgesetzes vom 7. Dezember
2011 erstreckt sich die Mitwirkung der G 10-Kommission ab dem
10. Januar 2012 wieder auf die Einholung von Auskünften von Luftfahrtunternehmen (einschließlich der Abfrage bei zentralen Flugbuchungssystemen) sowie auf die dazugehörigen Mitteilungen.
nicht mehr als drei Monate ist zulässig, soweit die Voraussetzungen der Anordnung fortbestehen (§ 8a Absatz 4
Satz 5 und 6 BVerfSchG).
Im Jahr 2010 hat das BfV 10 Auskunftsersuchen an Luftfahrtunternehmen gegen Personen aus dem ausländischen
extremistischen Bereich als Hauptbetroffene im Sinne
von § 8a Absatz 3 Nummer 1 BVerfSchG durchgeführt.
BND und MAD haben im Berichtszeitraum nicht von der
Befugnis Gebrauch gemacht. Insgesamt kam es somit seit
Einführung der Befugnis im Jahre 2002 bzw. 2007 zu
19 Auskunftsverlangen.
Ta b e l l e 4
Auskunftsverlangen bei Luftfahrtunternehmen
von 2002 bis 2010
BfV
BND
MAD
Summe
2002
1
–
–
1
2003
2
–
–
2
2004
0
–
–
0
2005
0
–
–
0
2006
0
–
–
0
2007
0
0
0
0
2008
2
0
0
2
2009
1
3
0
4
2010
10
0
0
10
Summe
16
3
0
19