Deutscher Bundestag
Drucksache 14/4948
14. Wahlperiode
08. 12. 2000
Unterrichtung
durch das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr)
Bericht gemäß Artikel 1 § 3 Abs. 10 des Gesetzes zu Artikel 10 des
Grundgesetzes (G 10) über die Durchführung der Maßnahmen nach
Artikel 1 § 3 dieses Gesetzes
(Berichtszeitraum 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000)
I.
Berichtspflicht
Nach Artikel 1 § 3 Abs. 10 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post und Fernmeldegeheimnisses
(Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz – G 10) vom 13. August 1968 (BGBl. I S. 949), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes zur Änderung von Vorschriften über
parlamentarische Gremien vom 17. Juni 1999 (BGBl. I
S. 1334) erstattet das Parlamentarische Kontrollgremium
dem Deutschen Bundestag jährlich einen Bericht über die
Durchführung von Maßnahmen nach § 3 Abs. 1 bis 9
G 10. Das Parlamentarische Kontrollgremium hat den
vorhergehenden Bericht am 22. September 1999 (Drucksache 14/1635) vorgelegt. Er erstreckte sich auf den Zeitraum vom 1. Januar 1998 bis zum 30. Juni 1999. Der
jetzt vorgelegte Bericht setzt die Berichterstattung fort
und umfasst den Zeitraum vom 1. Juli 1999 bis zum
30. Juni 2000.
Die Berichtspflicht war mit dem Verbrechensbekämpfungsgesetz vom 28. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3186) in
das G 10 eingeführt worden und wurde bis Mitte 1999
vom so genannten G 10-Gremium wahrgenommen. Dieses Gremium bestand aus fünf Mitgliedern des Deutschen
Bundestages. Entsprechende Berichte des G 10-Gremiums sind unter dem 4. Juni 1996 (Drucksache 13/5224)
und dem 13. Februar 1998 (Drucksache 13/9998) abgegeben worden. Die Aufgaben des G 10-Gremiums werden
nunmehr vom Parlamentarischen Kontrollgremium wahrgenommen.
II. Konstituierung und Zusammensetzung des Parlamentarischen
Kontrollgremiums
Das Parlamentarische Kontrollgremium der 14. Wahlperiode wurde am 30. Juni 1999 konstituiert und trat
am selben Tag erstmals zu einer Sitzung zusammen.
Zuvor hatte der Deutsche Bundestag in seiner 47. Sitzung am 24. Juni 1999 die Zahl der Mitglieder des
Kontrollgremiums gemäß § 4 Abs. 2 des Gesetzes
über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiumgesetz – PKGrG – vom 11. April 1978 (BGBl. I S. 453),
zuletzt geändert durch Gesetz vom 17. Juni 1999
(BGBl. I S. 1334) auf neun Mitglieder festgelegt und
in gleicher Sitzung die Abgeordneten Anni BrandtElsweier (SPD), Hartmut Büttner (Schönebeck)
(CDU/CSU), Erwin Marschewski (CDU/ CSU), Volker
Neumann (Bramsche) (SPD), Dr. Willfried Penner
(SPD), Prof. Dr. Edzard Schmidt-Jortzig (F.D.P.),
Ludwig Stiegler (SPD) und Wolfgang Zeitlmann
(CDU/CSU) zu Mitgliedern des Gremiums gewählt.
Der Abgeordnete Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) erreichte bei der ersten Wahl
am 24. Juni 1999 nicht die erforderliche Stimmenzahl
der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages. Erst
in der 49. Sitzung am 30. Juni 1999 wurde auch er
mit der notwendigen Mehrheit zum Mitglied gewählt.
Der Abgeordnete Dr. Willfried Penner (SPD) schied am