Drucksache 19/1280
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Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode

Auskunftsverlangen bei Luftfahrtunternehmen

Gemäß § 8a Absatz 2 Nummer 1 BVerfSchG, § 2a BNDG und § 4a MADG dürfen BfV, BND und MAD im
Einzelfall bei Luftfahrtunternehmen sowie Betreibern von Computerreservierungssystemen und Globalen Distributionssystemen für Flüge zu Namen und Anschriften des Kunden sowie zur Inanspruchnahme und den Umständen von Transportleistungen, insbesondere zum Zeitpunkt von Abfertigung und Abflug und zum Buchungsweg, Auskunft einholen, soweit dies zur Sammlung und Auswertung von Informationen erforderlich ist und
Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass schwerwiegende Gefahren für die in § 3 Absatz 1 BVerfSchG genannten Schutzgüter (für BfV) bzw. für die in § 5 Absatz 1 Satz 3 Nummer 1 bis 4 und 6 G 10 genannten Gefahrenbereiche (für BND) bzw. für die in § 1 Absatz 1 MADG genannten Schutzgüter (für MAD) vorliegen.
Im Jahr 2016 haben BfV, BND und MAD keine Auskunftsverlangen bei Luftfahrtunternehmen beantragt.
Tabelle 4
Auskunftsverlangen bei Luftfahrtunternehmen von 2002 bis 2016

*

BfV

BND*

MAD*

2002

1

–

–

1

2003

2

–

–

2

2004

0

–

–

0

2005

0

–

–

0

2006

0

–

–

0

2007

0

0

0

0

2008

2

0

0

2

2009

1

3

0

4

2010

10

0

0

10

2011

4

0

0

4

2012

10

0

0

10

2013

7

0

1

8

2014

3

0

0

3

2015

2

0

0

2

2016

0

0

0

0

Summe

Für BND und MAD besteht diese Befugnis erst seit dem Jahr 2007.

3.

Auskunftsverlangen bei Finanzdienstleistern

Nach § 8a Absatz 2 Nummer 2 BVerfSchG, § 2a BNDG und § 4a MADG dürfen BfV, BND und MAD im
Einzelfall Auskunft bei Kreditinstituten, Finanzdienstleistungsinstituten und Finanzunternehmen zu Konten,
Konteninhabern und sonstigen Berechtigten sowie weiteren am Zahlungsverkehr Beteiligten und zu Geldbewegungen und Geldanlagen, insbesondere über Kontostand und Zahlungsein- und -ausgänge einholen, soweit dies
zur Sammlung und Auswertung von Informationen erforderlich ist und Tatsachen die Annahme rechtfertigen,
dass schwerwiegende Gefahren für die in § 3 Absatz 1 BVerfSchG genannten Schutzgüter (für BfV) bzw. für
die in § 5 Absatz 1 Satz 3 Nummer 1 bis 4 und 6 G 10 genannten Gefahrenbereiche (für BND) bzw. für die in
§ 1 Absatz 1 MADG genannten Schutzgüter (für MAD) vorliegen. BfV und BND steht diese Befugnis seit
2002, dem MAD seit 2007 zu.
Im Jahr 2016 führte das BfV 29 Auskunftsverlangen bei Finanzdienstleistern zu 55 Hauptbetroffenen und
18 Nebenbetroffenen durch. Diese Verfahren betrafen im Schwerpunkt den islamistischen Bereich. Von BND
und MAD wurden im Jahr 2016 keine Auskunftsverlangen durchgeführt.

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