Drucksache 18/12850

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

ihrer Arbeitsweise und nicht gestreamlined, kein - soll ich mal sagen - BND-InhouseProdukt ist. Deswegen habe ich die Dame mit diesem Auftrag versehen, und ich habe
mir auch ausbedungen, dass dieser Bericht nicht korrekturgelesen wird von einem alten BNDler, sondern von ihr - sage ich mal - so jung und frisch vorgebracht wird, wie
sie ihn geschrieben hat. [...] Wenn er jetzt von einem alten BNDler geschrieben worden wäre, hätte der wahrscheinlich mehr geschmeidige Ecken gehabt, mehr geschmeidige Dinge gehabt, als es in diesem Fall war.“5213
„Auf der anderen Seite sage ich auch ganz klar: Mir ist es darauf angekommen, zu
wissen, was Sache ist, und ich wollte den Originalton hören […] Deswegen habe ich
den Bericht mir im Originalton vorlegen lassen. Ich habe ja vorhin schon gesagt: Das
hat sich im Wesentlichen mit dem gedeckt, was man auch so von bloßem Aufsehen
von außen hin gefühlt oder gesehen hat.“5214
„Ich war mit dem Ergebnis zufrieden und fertig.“5215
In eingestufter Sitzung haben sich Zeugen zur Beurteilung des Berichts weiter geäußert.5216
fff)

Abgabe des Berichts, Reaktionen

Der sogenannte Schwachstellenbericht wurde der Abteilungsleitung in mehreren Ausfertigungen abgegeben,
ohne dass es eine Vorstellung oder Präsentation gegeben habe, so die Zeugin K. L.5217 Neben dem Abteilungsleiter sei eine Ausfertigung an den Stab der Abteilung TA gegangen.5218 Daneben habe es „noch ein
paar andere“ gegeben, die den Bericht erhalten hätten.5219
Dem Bundeskanzleramt sei der Bericht nicht vorgelegt worden, so der Zeuge Dr. Urmann:
„Nein, ging nicht zum Kanzleramt. Ich wollte diesen Bericht haben, und der Bericht
war für mich ein Mosaikstein in der Bewertung der Operation.“5220
Die zuständige Abteilungsleitung habe sich für die Anfertigung des Berichts bedankt und K. L. sei für ihren
Einsatz gelobt worden.5221 Von sonstigen Reaktionen auf oder Diskussionen zu dem Bericht habe sie dagegen
nichts mitbekommen.5222 Es seien keine Rückmeldungen zu den Inhalten des Berichts erfolgt.5223 Im Nachgang sei sie auch nicht mehr auf den Bericht angesprochen worden.5224

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Dr. Urmann, Protokoll-Nr. 39 II – Auszug offen, S. 8 f.
Dr. Urmann, Protokoll-Nr. 39 II – Auszug offen, S. 9.
Dr. Urmann, Protokoll-Nr. 39 II – Auszug offen, S. 10.
Dr. Urmann, Protokoll-Nr. 39 II (Tgb.-Nr. 182/15 – GEHEIM), S. 46; T. B., Protokoll-Nr. 24 II (Tgb.-Nr. 73/14 – GEHEIM),
S. 56, 75, 82.
K. L., Protokoll-Nr. 28 I, S. 110.
K. L., Protokoll-Nr. 28 I, S. 116, S. 129 i. V. m. S. 141; vgl. Dr. Urmann, Protokoll-Nr. 39 II – Auszug offen, S. 10.
K. L., Protokoll-Nr. 28 I, S. 116, S. 129.
Dr. Urmann, Protokoll-Nr. 39 II – Auszug offen, S. 10.
K. L., Protokoll-Nr. 28 I, S. 108, S. 116, S. 117.
K. L., Protokoll-Nr. 28 I, S. 108, S. 116.
K. L., Protokoll-Nr. 28 I, S. 116, S. 117; für sich bestätigend Dr. Urmann, Protokoll-Nr. 39 I, S. 10.
K. L., Protokoll-Nr. 28 I, S. 130.

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