Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
– 785 –
Drucksache 18/12850
Alle diese Schreibweisen werden dann als Selektoren dem Erfassungssystem übergeben.“4083
Die hohe Zahl an Permutationen erkläre, so der Zeuge Schindler in seiner Vernehmung am 21. Mai 2015,
„die hohen Zahlen, die zurzeit im Raume stehen.“4084 Zuvor hatte Zeit Online am 19. Mai 2015 zur Anzahl
der im August 2013 gesteuerten Selektoren berichtet, es hätten sich im August 2013 zwischen acht und neun
Millionen Selektoren in den Datenbanken des BND befunden.4085
Wie viele Telekommunikationsmerkmale den NSA-Selektoren zugrundelagen, lasse sich allerdings nur
schätzen, so die sachverständige Vertrauensperson Dr. Graulich:
„Die genaue Zahl der den amerikanischen Selektoren zu Grunde liegenden TKM ist
dem BND nicht bekannt. Sie lässt sich mangels Kenntnis des von der NSA verwendeten Algorithmus auch nicht zurückrechnen, sondern nur erfahrungswissenschaftlich
schätzen.“4086
Der Zeuge W. O., Mitarbeiter in der BND-Außenstelle Bad Aibling, hat darauf hingewiesen, dass die Anzahl
von Permutationen vom Typ des Selektors abhänge.4087 Komplexere Permutationen seien etwa im Bereich
„E-Mail“ vorhanden, weil E-Mails auf bestimmten Streckenteilen teilweise im Hexadezimalcode übertragen
wurden:
„Bei E-Mails kommt es darauf an, wie viele Sonderzeichen sich in einer E-Mail befinden, wie viele Bindestriche, wie viele Punkte, weil jedes Sonderzeichen durch einen
Hexadezimalwert ersetzt werden kann, der dann wieder eine neue Permutation erzeugt.“4088
4083)
4084)
4085)
4086)
4087)
4088)
Bericht der sachverständigen Vertrauensperson Dr. Kurt Graulich vom 23. Oktober 2015, MAT A SV-11/2, S. 25.
Schindler, Protokoll-Nr. 50 I, S. 75.
Zeit Online vom 19. Mai 2015 „Selbst der BND weiß nicht, was NSA-Selektoren suchten“.
Bericht der sachverständigen Vertrauensperson Dr. Kurt Graulich vom 23. Oktober 2015, MAT A SV-11/2, S. 26.
W. O., Protokoll-Nr. 48 I, S. 7.
W. O., Protokoll-Nr. 48 I, S. 9.