Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
– 1181 –
Drucksache 18/12850
Kontinents im internationalen Rahmen Rechnung tragen.6913 AFRICOM sei der Beitrag des US-Verteidigungsministeriums zu einem ganzheitlichen Ansatz der US-Regierung gegenüber Afrika.6914 Dabei spielten
auch verschiedene für Afrika spezifische Sicherheitsprobleme eine Rolle, etwa erstarkender Terrorismus und
Extremismus, Piraterie und Menschenhandel, ethnische Auseinandersetzungen, irreguläre Armeen und Gebiete mit versagender Staatlichkeit.6915 Auch demografische Umstände, namentlich eine „abnormal number
of ‚fighting age males‘ (15-29 year olds)“ [ungewöhnliche Anzahl von „Männern im waffenfähigen Alter“
(im Alter von 15 bis 29 Jahren)]6916 wurden als problematischer Aspekt der Lage in Afrika eingestuft.6917
dd)
Verlauf der Errichtung von AFRICOM
Die Planungsphase zur Errichtung von AFRICOM begann auf US-amerikanischer Seite bereits am 13. November 2006 und dauerte bis Anfang Februar 2007 an.6918 Am 7. Februar 2007 wies US-Präsident Bush die
Errichtung formell an.6919 In einer zweiten Phase wurde ein sogenanntes „Transition Team“, bestehend aus
ca. 50 Militärangehörigen und 15 Zivilisten6920, damit beauftragt, bis zum 1. Oktober 2007 die einstweilige
Einsatzbereitschaft („initial operational capability“) herzustellen6921, was auch gelang.6922
Als Luftwaffenkomponente wurde AFRICOM die auf der Air Base in Ramstein stationierte 17th Air Force
zugewiesen.6923 Sie nahm am 18. September 2008 ihre Arbeit auf.6924
Am 1. Oktober 2008 wurde, wie vorgesehen6925, die volle Arbeitsbereitschaft („full operational capability“)
von AFRICOM hergestellt.6926 Damit wurde die Aufstellung AFRICOMs als unabhängiges Regionalkommando abgeschlossen6927.
ee)
Geplante Verlegung von AFRICOM in ein afrikanisches Land
Die ursprüngliche Planung der US-Administration ging dahin, dass Stuttgart nur vorübergehend als Standort
von AFRICOM dienen und in drei bis fünf Jahren nach Errichtung ein Hauptquartier auf dem afrikanischen
Kontinent eingerichtet werden sollte6928, nicht zuletzt um den Vorwurf des Neokolonialismus zu vermeiden.6929
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Talking Points des US-Gesandten John Koenig vom 15. Januar 2007, MAT A AA-3/1a_2, Bl. 49.
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (56).
Präsentation der Nachrichtenabteilung von AFRICOM vom 6. März 2009, MAT A BND-2/3a, Bl. 162 (165).
Übersetzung durch den Sprachendienst des Deutschen Bundestages.
Präsentation der Nachrichtenabteilung von AFRICOM vom 6. März 2009, MAT A BND-2/3a, Bl. 162 (171).
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (60).
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (54).
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (59).
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (60).
Englischsprachige Hintergrundinformation zu AFRICOM vom 27. Juni 2013, MAT A BMVg-3/8a, Bl. 14 (54), (VS-NfD – insoweit offen).
Daily Defense vom 9. Oktober 2008, Pentagon Begins Constituting Special Operations Command to Support AFRICOM Efforts,
MAT A AA-3/1a_1, Bl. 73.
Stars and Stripes vom 19. September 2008, Air Force component of AFRICOM activates, MAT A BND-2/3a, Bl. 132.
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (60).
Sachstand Aufbau USAFRICOM vom Januar 2009, MAT A BND-2/3a, Bl. 135 (VS-NfD – insoweit offen).
Englischsprachige Hintergrundinformation zu AFRICOM vom 27. Juni 2013, MAT A BMVg-3/8a, Bl. 14 (54), (VS-NfD – insoweit offen); Hintergrundinformation zu USAFRICOM der politischen Abteilung des BMVg vom 27. Mai 2013, MAT A BMVg3/1g, Bl. 66 (VS-NfD – insoweit offen).
Talking Points des US-Gesandten John Koenig vom 15. Januar 2007, MAT A AA-3/1a_2, Bl. 49.
Zusammenfassung des Report for Congress zum Thema „Africa Command: U.S. Strategic Interests and the Role of the U.S. Military
in Africa”, MAT A BND-2/3a, Bl. 23 (VS-NfD – insoweit offen).