Drucksache 18/12850

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

gesamten afrikanischen Kontinent (54 Staaten) mit Ausnahme Ägyptens zuständig.6883 In diesem Umfang ist
es verantwortlich für sämtliche Operationen, Übungen und Sicherheitskooperationen des US-Verteidigungsministeriums auf dem afrikanischen Kontinent, afrikanischen Inselstaaten und den umgebenden Gewässern.6884 Wie die anderen COCOMS, ist AFRICOM eine teilstreitkräfteübergreifende Kommandobehörde.6885
AFRICOM hat seinen Hauptsitz in den Kelley-Barracks in Stuttgart-Möhringen.6886 Weitere Abteilungen
befinden sich auf der MacDill Air Force Base in Florida und dem Luftwaffenstützpunkt in Molesworth, England.6887
Es verfügt über ca. 2 000 zugewiesene Mitarbeiter, bei denen es sich um militärisches Personal, Angestellte
von US-Bundesbehörden und Arbeitnehmer von Vertragsunternehmen handelt.6888 1 500 davon sind im
Hauptquartier in Stuttgart tätig.6889
a)

Die Errichtung von AFRICOM

aa)

Vorstellung des Planes zur Errichtung von AFRICOM durch die US-Seite

Mit Demarche vom 15. Januar 2007 unterbreitete der US-amerikanische Gesandte John Koenig der Bundesregierung die Planungen der US-Regierung, ein neues Militärkommando mit Zuständigkeit für Afrika zu
schaffen und dieses bis auf weiteres in Stuttgart anzusiedeln.6890 Die Zuständigkeit für Afrika innerhalb der
militärischen Struktur der Vereinigten Staaten lag bis dahin überwiegend beim ebenfalls in Stuttgart ansässigen USEUCOM6891, für Sudan, Äthiopien, Eritrea, Kenia und Somalia bei USCENTCOM6892 in Tampa,
Florida6893 und für Madagaskar bei USPACOM6894 in Honolulu, Hawaii6895. Die Ansiedlung von AFRICOM
am selben Ort sollte vorübergehend erfolgen, um einstweilen die dort bereits vorhandene Infrastruktur zu
nutzen.6896 Die Entscheidung eile, weil US-Präsident George W. Bush die Errichtung von AFRICOM in seiner Rede zur Lage der Nation am 23. Januar 2007 erwähnen wolle.6897

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Sachstand Aufbau USAFRICOM Januar 2009, MAT A BND-2/3a, Bl. 137 (VS-NfD – insoweit offen).
Englischsprachige Hintergrundinformation zu AFRICOM vom 27. Juni 2013, MAT A BMVg-3/8a, Bl. 14 (54), (VS-NfD – insoweit offen).
Gesprächsführungshinweise für den Besuch des Leiters der Nachrichtenabteilung von AFRICOM beim Vizepräsidenten des BND
am 6. März 2009, MAT A BND-2/3a, Bl. 155 (157), (VS-NfD – insoweit offen).
Englischsprachige Hintergrundinformation zu AFRICOM vom 27. Juni 2013, MAT A BMVg-3/8a, Bl. 14 (55), (VS-NfD – insoweit offen).
Englischsprachige Hintergrundinformation zu AFRICOM vom 27. Juni 2013, MAT A BMVg-3/8a, Bl. 14 (54 f.), (VS-NfD – insoweit offen).
Englischsprachige Hintergrundinformation zu AFRICOM vom 27. Juni 2013, MAT A BMVg-3/8a, Bl. 14 (54), (VS-NfD – insoweit offen).
Englischsprachige Hintergrundinformation zu AFRICOM vom 27. Juni 2013, MAT A BMVg-3/8a, Bl. 14 (54), (VS-NfD – insoweit offen).
Ministervorlage der Abteilung 2 des Auswärtigen Amts vom 15. Januar 2007, MAT A, AA-3/1a_1, Bl. 31.
Talking Points des US-Gesandten John Koenig vom 15. Januar 2007, MAT A AA-3/1a_2, Bl. 49; vgl. auch Brengelmann, Protokoll-Nr. 84 I, S. 6.
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (57).
Übersicht der Unified Combatant Commands aus dem Jahr 2009, MAT A BND-2/3a, Bl. 138 (VS-NfD – insoweit offen).
Präsentation des Transition Teams AFRICA Command vom 13. Juni 2007, MAT A BND-2/3a, Bl. 53 (57).
Übersicht der Unified Combatant Commands aus dem Jahr 2009, MAT A BND-2/3a, Bl. 138 (VS-NfD – insoweit offen).
Talking Points des US-Gesandten John Koenig vom 15. Januar 2007, MAT A AA-3/1a_2, Bl. 49.
Talking Points des US-Gesandten John Koenig vom 15. Januar 2007, MAT A AA-3/1a_2, Bl. 49.

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