Drucksache 18/12850
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– 1004 –
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
Weiterleitung der in Gablingen gewonnenen Daten
Der Dienststellenleiter A. N. hat vor dem Untersuchungsausschuss auch Angaben zur Weiterleitung der in
Gablingen gewonnenen Daten gemacht.
Die in Gablingen gewonnenen und relevanten5685 Inhalts- und Metadaten würden ausschließlich in die Zentrale des BND in Pullach weitergeleitet.5686
Die in Gablingen einzustellenden Selektoren bekomme die Außenstelle aus der Zentrale in Pullach.5687 Das
beziehe sich aber auf die andere Erfassungsart in Gablingen.5688 Zu diesen Selektoren gehörten u. a. E-MailAdressen und Telefonnummern.5689
Bei Kurzwelle gebe es keine Selektoren, sondern Frequenzen.5690 Wenn interessante Frequenzen auftauchten,
bekomme man in Gablingen einen entsprechenden Hinweis aus der Zentrale.5691 Die Steuerung der Erfassung
erfolge aus der Zentrale, lediglich die Erfassung selbst geschehe in Gablingen.5692 Dazu hat der Zeuge A. N.
weiter ausgeführt:
„In Pullach sitzt die Unterabteilung T2, und die ist nicht nur dafür zuständig, unsere
Erfassungsergebnisse, soweit sie ND-relevant sind, zu verarbeiten, sondern uns auch
zu steuern.“5693
Der Ursprung dieser Steuerung sei für ihn nicht erkennbar.5694 Dass die in Gablingen einzustellenden Selektoren oder Frequenzen5695 von einem Five Eyes-Staat stammen, könne er also nicht ausschließen.5696
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Zur Frage der Kooperation mit und der Präsenz von Nachrichtendiensten der
Five Eyes in Gablingen
Der Dienststellenleiter der Außenstelle Gablingen, der Zeuge A. N., hat vor dem Ausschuss berichtet, die
Amerikaner seien bis 1998 am Standort Gablingen gewesen.5697 Von einer Übergabevereinbarung und Gegenleistung dafür habe er keine Kenntnis.5698
Einzelheiten zur Übernahme des Geländes durch den BND ergeben sich aus eingestuften Dokumenten. Danach wurde die Dienststelle Gablingen am 10. Dezember 1974 durch den BND in Betrieb genommen5699,
unter Verwendung der Tarnbezeichnung „Fernmeldestelle Süd der Bundeswehr“.5700 Zu diesem Zeitpunkt
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A. N., Protokoll-Nr. 62 I, S. 179, 181.
A. N., Protokoll-Nr. 62 I, S. 129; vgl. A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 42.
A. N., Protokoll-Nr. 62 I, S. 183; A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 46.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 77.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 47.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 46, 80; vgl. A. N., Protokoll-Nr. 74 II – Auszug offen, S. 19.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 77.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 77.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 77.
A. N., Protokoll-Nr. 62 I, S. 183.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 79.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 70.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 64.
A. N., Protokoll-Nr. 74 I, S. 64.
MAT A BND-1/10 (Tgb.-Nr. 89/14 – GEHEIM), Ordner 274, Bl. 18 ff. (GEHEIM – insoweit offen).
MAT A BK-1 (Tgb.-Nr. 43/14 – GEHEIM), Ordner 164, Bl. 279 (GEHEIM – insoweit offen).